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Supervisorkennwort eines T20 zurücksetzen

Allgemein

Hatte vor kurzem folgende Situation. Ein Kollege hat preiswert ein Thinkpad T20 gekauft. Leider waren da die Kennwörter im Bios gesetzt. Das normale Startkennwort war bekannt. Es sollte gelöscht werden. Das geht aber nur durch Eingabe des Supervisor-Kennwortes. Aber wie es nunmal so ist, der Verkäufer hatte dieses Kennwort vergessen.

Was also tun?

Der allgemeine Weg über die Supportseite von Lenovo, die ja jetzt Thinkpads vertreiben, ließ Schlimmes ahnen. Supervisor-Kennworte können nicht durch entfernen der Batterie, oder ähnliche, von PC's bekannte Tricks zurückgesetzt werden. IBM hat dafür extra einen Security-Chip eingebaut. Erstmal lange Gesichter, also.

Wie nun weiter?

So schnell gibt man ja nicht auf. Nach ein paar Minuten googelei fand ich folgenden Link sodoityourself.com/hacking-ibm-thinkpad-bios-password. Auf dieser Seite wird ausführlich erläutert, wie man mit relativ einfachen Mitteln und etwas Geschick den Security-Chip auslesen kann. Leider ist nur die Lage des Security-Chips in einem T40 dargestellt, daher hier meine Ergänzung für ein T20.

Suche nach dem Chip

Mein Kollege hat sich große Mühe gegeben und das Thinkpad komplett in seine Einzelteile erlegt. Hilfreich hierfür waren diese Dokumentationen. Allerdings konnte er den Chip nicht finden. Erstmal kam Verzweifelung auf. Beim Betrachten der ausgebauten Hauptplatine stellen wir dann fest, dass der Hauptspeicher noch steckte. Und siehe da, unter dem äußeren Steckplatz fand sich dann ein 14 beiniges Etwas mit dem Aufdruck ATMEL 24RF06. Also die Übung umsonst. Das Notebook wurde wieder zusammengesetzt, wie erwartet lief es auch wieder einwandfrei.

Adapter bauen

Bei dem Chip handelt es sich um einen EEPROM mit I2C Bus. Also reicht hier ein kleiner Adapter, der die Pegel der seriellen PC-Schnittstelle auf das 5V TTL Niveau bringt. Die Schaltung dazu ist im oberen Link ausführlich erläutert. Hier nur noch mal die Bilder des Kunstwerkes. Da es nur zwei Widerstände und 2 Z-Dioden sind, kann die ganze Schaltung gleich an den Stecker gelötet werden. Die Kabelenden auf der anderen Seite werden ordentlich verzinnt (weiter unten steht, warum das nützlich ist).

Verbindung zum Chip herstellen

Laut Beschreibung sind die Anschlüsse 6, 8, und 10 für den Datentransfer notwendig. Da uns kein Lötkolben zur Verfügung stand, habe ich einfach die entsprechenden Drähte kurz auf die Kontakte gehalten. Hat einwandfrei funktioniert. Besser wäre natürlich alles kurz anzulöten.

Fazit

Im Prinzip war es mit den entsprechenden Anleitungen ganz einfach, zumindest für mich. Ich möchte nochmal darauf hinweisen, das dieser Text nur als Hilfe gedacht ist um ein altes Notebook wieder voll gebrauchsfähig zu machen. Von allen kriminellen Ideen in diesem Zusammenhang möchte ich mich ganz klar distanzieren.

© 2008 Kriebi